Nun ist wieder ein Jahr geschafft, ich finde, je älter ich werde, umso schneller vergeht die Zeit. Wir hatten doch gerade erst den vergangenen Jahreswechsel…
Im Januar 2010 hatte ich, entgegen meiner sonstigen Art, einige Vorsätze gefasst, ich denke, ich habe einige davon ganz gut umgesetzt:
- zeitiger ins Bett gehen – hat hin und wieder geklappt
- nicht ganz so viel schimpfen – ich denke, das ist mir gelungen, die Jungs werden das wohl anders sehen
- Aufgaben zeitiger erledigen – naja, ich hatte mir zwar einen Kalender zugelegt, viele Dinge aber trotzdem erst auf den “letzten Drücker” gemacht, vielleicht brauche ich diesen Druck
- Kontakte zu Freunden und Bekannten pflegen – ich hoffe, dass mir das besser gelungen ist, als in dem Jahr zuvor
- mehr lachen – ich glaube schon,
- weniger ernst sein – hängt ja mit dem vorigen zusammen, da muss ich wohl mal meine Familie befragen…
Alles in allem bin ich einigermaßen zufrieden, wie ich meine Vorsätze umgesetzt habe, aber wahrscheinlich bin ich einfach so, wie ich bin. ;-)
Das letzte Jahr war eigentlich ein gutes Jahr für uns, klammert man die schwierigen Wochen im März mal aus: Steffen hat sich in seiner neuen Arbeit so richtig gut eingearbeitet, die Jungs fühlen sich in der Schule wohl und haben keine Probleme mit dem Lernen, mir macht die Arbeit auch Spaß, ich habe eine tolle Familie und seitdem Johannes auf der neuen Schule ist, finde ich es auch nicht mehr so anstrengend, ihn zu motivieren, was für die Schule zu tun. Was mich in diesem Jahr auch besonders gefreut hat, war, dass ich Freunde gefunden habe, wo ich es nicht vermutet hätte, wo ich gar nicht mit gerechnet hätte. Das ist eine tolle Erfahrung.
Eines ist mir leider nicht gelungen (wobei das auch nicht in meinen “guten Vorsätzen” steht, dann zählt es wohl auch nicht?): Ich wollte eigentlich nicht wieder so viele Monatsprojekte anfangen, aber wenn ich die dann in der Zeitung oder dem Katalog sehe, ist es um mich geschehen. Die letzten Projekte sind alle unbearbeitet in den entsprechenden Kisten gelandet und da liegen sie noch.
Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, wenigstens den Quilt “Blütenzauber mit Herz” fertig zu stellen. Da kam gestern bereits die 8. Lieferung und über die erste bin ich bisher nicht hinaus gekommen. Eigentlich wollte ich da von Hand applizieren, muss mir aber eingestehen, dass mir das ebenso wenig liegt, wie das Lieseln…
Vielleicht nähe ich dann noch den Patchyard-BoM, der bereits seit letzten, falsch, seit vorletztem Jahr hier liegt. Da habe ich noch nicht ein Teil von genäht. Den werde ich allerdings nicht als Kuscheldecke nähen, wie es gedacht ist, sondern ich werde daraus eine Abdeckung für die Sitzfläche unserer Couch nähen, ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
Und wenn sich dann über den beiden Großprojekten das Jahr dem Ende entgegen neigt und ich vielleicht noch Lust habe, werde ich mich an den BoM “Mariners Stars” wagen… Aber das steht noch in den Sternen.
Und dann möchte ich ja auch noch den Adventskalenderquilt nähen, aber das ist in meinen Augen wieder ein Quilt, der seine Zeit braucht, den ich nicht zwischen Tür und Angel nähen möchte. Also muss der noch warten…
Tja, so sieht der ganz normale Jahresrückblick aus. Dann gibt es noch den ganz speziellen Jahresrückblick, der erst im September beginnt, denn da haben wir beschlossen, unser ganzes bisheriges Leben auf den Kopf zu stellen: Wir haben uns entschlossen, noch einmal ein Baby zu bekommen. Ich bin ja mit dem Gedanken an die Sache heran gegangen, dass es bei uns sowieso nicht mehr klappt, da wir ja beide auf die 40 zugehen. So habe ich es auch zu Steffen gesagt… …der positive Schwangerschaftstest knapp drei Wochen nachdem wir unser Vorhaben in die Tat umgesetzt haben, hat mich dann doch ganz kalt erwischt. Obwohl ich mir auch ein Baby gewünscht habe, war es… …komisch, konnte ich mich in der ersten Zeit so gar nicht an den Gedanken gewöhnen…
Dann musste ich leider feststellen, dass die jugendliche Unbeschwertheit, die ich bei den beiden Großen hatte, abhanden gekommen ist. Ich konnte mich nicht wirklich entspannen und die Zeit genießen, ich hatte ganz oft Sorge, dass mit dem Baby was sein könnte, dass es doch ein Irrtum ist und ich gar nicht schwanger bin (wer wird schon beim ersten Versuch schwanger?!). Ich weiß nicht, wie oft ich seit dieser Zeit auf die beiden positiven Schwangerschaftsteste gesehen und mich noch einmal vom Ergebnis überzeugt habe. ;-)
Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, wir freuen uns alle vier auf unser Baby. Die ersten ganz schlimmen Monate liegen hinter mir, das konnte ich gar nicht verstehen, bei den beiden Großen ging es mir doch immer gut, da hatte ich nie etwas. Und jetzt war es so, dass ich seit September bis Anfang Dezember gar nichts auf die Reihe bekommen habe und es mir überhaupt nicht gut ging. In dieser Zeit war ich sehr unzufrieden, vor allem mit mir selber. Aber diese Zeit scheint nun vorbei zu sein.
Nun ist alles schön, jetzt muss ich mich nur noch daran gewöhnen, dass es doch kein Junge wird, wie ich seit Anfang Dezember, seitdem es mir wieder gut geht, vermutet hatte, nein, es wird ein Mädchen. Ein ungewohnter Gedanke, vor allem muss ich jetzt jedem eindringlich zu verstehen geben: Kein rosa, keine Blümchen, keine Rüschen, keine Kleidchen und einen flotten Kurzhaarschnitt bekommt unser Mädchen auch!
Der Gedanke, plötzlich, naja, so plötzlich ja nun auch wieder nicht, ein Mädchen zu haben, ist schon irgendwie komisch, das scheint alles so anders zu sein. Aber ich werde das schon schaffen. Mich macht nur ein Satz traurig, den ich leider von vielen gehört habe: “Na, vielleicht wird das jetzt ja endlich mal ein Mädchen!” Sind meine Jungs denn etwa schlecht? Sind Mädchen denn besser als Jungs? Oder ist das nur so daher gesagt und ich bin ein wenig empfindlich?
Egal: Ich freue mich auf das neue Jahr, auf die Aufgaben, die da vor mir, vor uns liegen und auf alles, was da kommt!