Ja, dieser Quilt hat mich geflügelt und mir unheimlich viel Spaß gemacht. Es war wie früher: Nach der Arbeit nach Hause kommen, schnell ankommen mit den anderen quatschen und dann an die Nähmaschine. Der Schwindel war dann auch wie früher, aber das habe ich doch ganz gern in Kauf genommen.
Eine Anleitung dazu hatte ich nicht wirklich. Ich habe das Buch Häuserpatchwork von Bernadette Mayr und das ist eigentlich - finde ich - völlig ausreichend. Ich habe mich sozusagen an Hand des dortigen Hundertwasserquilts durch die Kapitel gearbeitet und so nach und nach alles noch einmal ausprobiert. Angefangen hatte ich mit einem Fenstern, dann kam eine Tür hinzu, die ich dann später zu Fenstern umgearbeitet habe, weil sie mir als Tür nicht gefallen hatte. Die Ideen kamen mit dem Nähen, daher ist manches vielleicht auch nicht so gut gelungen oder musste noch einmal verändert werden. Eigentlich sollte der Quilt auch viel kleiner und schmaler werden, damit er Platz über dem Trockner findet - ok, davon habe ich mich ziemlich bald verabschiedet: Hundertwasser und klein, das ging bei mir überhaupt nicht...
Ein Kurs bei Bernadette Mayr zu besuchen ist bestimmt auch reizvoll und wenn mal einer in meiner Nähe wäre, würde ich da auch daran teilnehmen. Aber mir hat der Hausbau ohne Kurs mächtig viel Spaß gemacht und wie gesagt, das Buch ist eine große Hilfe.
Aber ich schweife gerade ab, denn eigentlich will ich ja erzählen, was supersupermegatoll, aber wirklich nicht lebensnotwendig ist. ;-)
Ich glaube, Ende 2006 war es, als ich unheimlich gern eine Covermaschine besitzen wollte. Ich hatte mir dann eine bei ebay gekauft. So richtig viel Geld war da nicht über und so musste ich doch irgendwie Kompromisse eingehen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, von welcher Firma die Maschine war, ist eigentlich auch egal, denn ich hatte von Anfang an Probleme mit ihr und habe sie daher selten genutzt. Als ich vor ein paar Jahren dann für meinen Papa eine Hose umnähen und es besonders gut machen wollte, habe ich mit der Cover ein schönes Loch produziert. Darüber habe ich mich so geärgert, dass ich sie kurzer Hand in den Müll geworfen habe. :-( Damit war es mit dem Covern erst einmal gut, aber ich wollte schon gern wieder eine Covermaschine haben.
Also habe ich mich erneut umgesehen und eine Kombimaschine von Husqvarna gekauft. Da ich eine Overlock habe, habe ich die Kombimaschine nur zum Covern genutzt. Die nähte schon besser als die vorige, aber das Warhe war es auch nicht. Die meiste Zeit, bedingt auch dadurch, dass ich in den letzten Jahren viel mehr Quilts als Kleidung genäht habe, stand sie herum. Und wenn ich dann Kleidung genäht habe, habe ich lieber mit dem Dreifach-Zickzack-Stich gesäumt, als mich mit der Cover zu ärgern.
Irgendwann habe ich beschlossen, ich könnte sie ja verkaufen. Bis dann Werbung vom Nähpark auf Facebook kam, dass dort gerade Leute diverse Covermaschinen getestet haben. Und so kam ich auf die Idee, mal anzufragen, ob sie meine Cover in Zahlung nehmen würden. Zuerst stand eine Brother auf meinem Plan, dann wurde es die neue Version der Janome Cover. Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich das tun sollte oder nicht, ob es sinnvoll ist oder nicht, ob ich die Maschine brauche oder nicht, ob, ob, ob, ob... Steffen konnte es schon nicht mehr hören und meinte nur, ich müsste doch wissen, was ich wollte.
Ja, na klar weiß ich das und so habe ich dann irgendwann noch einmal im Nähpark angerufen und meine Maschine bestellt und meine andere in Zahlung gegeben. Die Abwicklung ging wieder unheimlich schnell, noch in der gleichen Woche hatte ich die Maschine. Und da stand dann mein Paket im Flur, als ich nach Hause kam.

So eine neue Nähmaschine auszupacken, ist einfach toll: Erst einmal das Paket aufmachen, dann Styroport raus und dann blitzt es schon und die Maschinen riechen immer so gut... Hach, ich gerade gerade in's Schwärmen und es ist, als ob ich sie gerade noch einmal auspacken würde.
Meine Familie hat mich erst einmal eine Weile in Ruhe gelassen und dann kam Johannes an und meinte, wenn ich doch jetzt eine Nähmaschine habe, die Säume machen kann (ähm, das können die anderen auch, aber psst...), kann ich ihm ja gleich mal das rote Schiedsrichtertrikot ändern. Er mag nämlich keine langen Ärmel, er muss ein völlig gestörtes Temperaturempfinden haben, wenn er sebst bei 15, 20 Grad kurzärmelig rumläuft. Würde mir nur bedingt passieren. ;-)


Allerdings eignet sich Stickgarn nur bedingt zum Covern, denn das Garn ist rutschig und mein Stoff war es auch und so ribbelte sich die Naht schneller auf, als ich gucken konnte. Aber egal: Das Trikot hat nun kurze Ärmel.
Man sieht, meine Cover hat einen kleinen Freiarm, das ist natürlich unheimlich praktisch, wenn kleinere Sachen zu säumen sind.


Ich habe in den Tiefen meiner Stoffschränke gekramt und einige Reste gefunden, aus denen ich Hosen nähen konnte.
Gestern Abend habe ich die restlichen Hosen dann am Bund und am Saum gecovert. Ein bisschen mulmig war mir schon dabei: Spätabends nach der Arbeit, eigentlich müde und unter Zeitdruck - das waren sonst immer die besten Voraussetzungen für eine Dreifach-Zickzack-Stich-Naht. Aber hey, es ist super geworden. Selbst an den Nahtstellen muckte meine Maschine nicht rum. Gut, es ist wohl mal ein ausgelassener Stich, aber kein Fadenriss, nix überhaupt nix. Und die Nähte sehen einfach nur toll aus:
Und die Nähte sehen allo so picobello aus, das ist kein Zufallsprodukt. Ach, was bin ich froh, dass ich mich so entschieden habe. Endlich einmal eine Covermaschine, die von Anfang an mein Herz erwärmt. Gut, man braucht sie wirklich nicht, aber es ist schön, eine zu haben. 😍
Ich bin so glücklich über meine Maschine, ich glaube, Katharina braucht noch eine ganze Menge Hosen, Shirt, Kleider und natürlich alle mit einem perfekten Coversaum.
Ups, das ist jetzt ein gaz langer Beitrag gewesen, das lag nur daran, weil es ewig gedauert hat, die Bilder vom Handy runterzuladen. Ob wohl jemand bis zum Schluss liest? Aber deswegen blogge ich ja, da kann ich schwafeln ohne Ende... 😉