Vielen Dank für Eure lieben Kommentare zu meinem - damals noch halbfertigen - Top. Eine Weile hing das Top am Schrank und oft fiel mein Blick darauf, allerdings fand ich das Top noch nicht so richtig rund und stimmig, es fehlte mir irgend etwas. Lange habe ich überlegt, ob ich noch weitere Motive appliziere oder es so belasse, aber mein Herz sagte mir, es fehlt noch etwas.
Also habe ich mir einen schmalen Streifen geschnitten, der über die gesamte Länge des Quilts reichte. Auf diesem habe ich die Motive untereinander appliziert. Angefangen habe ich mit der Pflaume. Die wollte gern Katharina haben.
Die Pflaumen sind aus zwei verschiednen lila Stoffe appliziert. Als nächstes kam eine Kornblume zu meinem Quilt dazu. Kornblumen finde ich wunderschön, besonders in Kombination mit Mohn. In meinem Quilt findet sich eine Kornblume allerdings als Einzelblume.
Die gefiederten Blütenblätter "bereiteten" mir ein bisschen Kopfzerbrechen, aber ich denke, so habe ich eine ganz gute Lösung gefunden. Die Blütenblätter habe ich aus Wollfilz appliziert, zum einen, weil der die passende Farbe hatte und zum anderen franst der nicht so aus wie die Flanellstoffe.
Über der Kornblume fliegt eine Holzbiene. Vor einiger Zeit hatte ich in unserer Tageszeitung ein Foto einer Holzbiene auf einer Mohnblume gesehen, bis dahin wusste ich gar nicht, dass es Holzbienen gibt. Ich fand die schwarze Biene so faszinierend, dass ich die mit in meinem Skizzenbuch aufgenommen habe.
Als nächstes habe ich mich dann endlich an meine Rose gewagt. Die wollte ich ja unbedingt mit in mein Skizzenbuch aufnehmen, habe mich aber ein bisschen vor der Applikation gescheut, weil ich nicht so recht wusste, wie ich die Rose darstellen sollte. Im Vorfeld hatte ich die Teile ausgeschnitten und auf meinen Stoff gelegt:
Ein kleines bisschen ist die Anordnung eine andere, aber ich denke, man kann sehen, dass es eine Rose sein. soll. Beim Besticken meines Blocks habe ich bei der Rose begonnen und dabei das erste Mal die Tageslichtlupenlampe getestet. Damit kann ich ganz gut sticken, allerdings ist es wirklich blöd, beim Vorzeichnen durch die Lupe zu gucken. Als ich mit Sticken fertig war und meinen Schriftzug angesehen habe, habe ich festgestellt, dass der eigentlich viel zu klein und winzig geworden ist.

Wie ich den freien Raum zwischen der Rose und der Kornblume füllen sollte, ließ mich doch ein wenig grübeln. Letztendlich habe ich mich zunächst für Mais entschieden. Als wir damals in Ungarn im Urlaub war, gab es am Strand gekochten Mais zu kaufen, für uns war das natürlich eine Besonderheit. Als Steffen und ich mit Johannes 2002 an der Müritz im Urlaub waren, haben wir uns von einem Feld ein paar Maiskolben mitgenommen und diese gekocht. Und Johannes liebt Mais über alles.
Blieb dann noch der freie Raum über dem Mais. Lange habe ich überlegt, Klee und Mohn standen noch zur Debatte, aber ich fand, es müsste noch ein Tier sein. Mmh, aber welches Tier.
Ich habe mich dann für einen Uhu entschieden. Als die Jungs klein waren, sind wir oft mit ihnen in's Christianental zum "Uhus gucken" gefahren. Also Uhus gucken wollte ich dann eher, ich könnte stundenlang vor der Voliere stehen und den Uhus zugucken. Diese Tiere finde ich faszinierend. Also kam noch ein Uhu dazu.
Naja, der Blick ist mir nicht ganz so gut gelungen, er guckt ein bisschen skeptisch und nicht so stolz und erhaben wie Uhus sonst gucken Aber vielleicht muss er sich erst daran gewöhnen, in einem Quilt verewigt zu sein. Nachdem auch er appliziert war, kam so eine inndere Zufriedenheit bei mir auf, nun war das Top für mich stimmig. Also habe ich meinen Block bestickt und dann konnte ich mein Top zusammensetzen.

Der Originalquilt hat, meiner Meinung nach, einen Rand aus einem japanischen Stoff. Ich hatte auch in meiner Kiste mit den Japanstoffen geguckt, aber so richtig fand ich keinen Stoff zu meinem Top passend. Katharina meinte, dass ein grüner Rand gut aussehen würde. Ich habe dann noch einen Rest grünen Stoff von meinem
Blütenzauber gefunden. Daraus habe ich einen schmalen grünen Rand genäht, der dann von einem etwas breiteren grauen Rand eingefasst wird:
Ja, so gefällt mir mein Top sehr, sehr, sehr gut und ich bin sehr zufrieden. Ich bin froh, dass ich mich doch entschieden habe, noch weitere Motive, insbesondere die Rose, zu applizieren. Hätte ich es nicht getan, hätte ich immer wieder das Gefühl gehabt, dass mein Quilt nicht komplett ist, dass etwas fehlt. Und wenn ich so ein Gefühl habe, kann ich mich mit dem Quilt nicht anfreunden. Ich habe mein Top jetzt einmal mit der Ovi umnäht, damit der Rand beim Quilten (von Hand) nicht so ausfranst. Ich quilte nicht wirklich oft mit der Hand und so wird das wohl ein längeres Vorhaben werden. Aber: So kann ich noch ein wenig länger Zeit mit meinem Quilt verbringen. :-)