Ja, ganz allein und das ist so traumhaft schön. Es ist Ruhe, keine Hektik, keiner ist da, keiner ruft nach mir, keiner streitet oder neckt den anderen. Einfach nur ich und nix weiter. Himmlisch. Geplant war das nicht, denn das hat sich gestern spontan bei unserem Sonntagskaffee ergeben. Katharinas Freundin und deren Mama und Oma waren zum Kaffee da und so ergab es sich, dass Katharina bei ihrer Freundin schlafen konnte. Spontan wie wir immer sind. Und als mir dann bewusst wurde, dass ich ja dann Montag wirklich mal Zeit für mich habe, habe ich die männlichen Bieders, die heute alle arbeiten müssen, ganz nett und mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sie ja nicht vergessen sollen, am Montag zur Arbeit zu gehen. 😂Als Mutter und Ehefrau kann ich da eben nicht aus meiner Haut und helfe, wo ich kann und wenn es nur gute Ratschläge sind. 😂Um mich zu ärgern, haben sie dann alle unisono gesagt, sie würden sich dann Montag früh bei Arzt treffen und bekämen doch bestimmt Bettruhe verschrieben... Haben sie natürlich nicht, sondern sind alle ganz brav zur Arbeit gegangen (also davon gehe ich jetzt mal aus, denn weg sind sie alle 😂).
So ein ungeplanter freier Alleintag ist manchmal ein wenig schwierig für mich, nicht weil ich alleine bin, sondern weil ich dann so viele Ideen habe, was ich tun könnte, dass ich mich für keine entscheiden kann und mir selbst im Weg stehe. So war es heute auch, erst habe ich gefrühstückt, dann ausgiebig geduscht und meine Haare Sivestertauglich hergerichtet (aber beim Friseur sieht das immer besser aus) und dann habe ich überlegt, was ich machen könnte.
In den letzten Jahren habe ich es oft so gemacht, dass ich zwischen den Jahren Tops zu Quilts verarbeitet habe. Das stand für heute auch zur Debatte, das Gewächshaus ist bereit und auch ein Tischläufer könnte dann mal fertig werden. Ich möchte auch gern mal wieder einen Gelmerodaquilt nähen, ich könne für mein neues Projekt die Schablonen ausschneiden, ich könnte für den Meeresquilt was vorbereiten, ich wollte mein Schubfach sortieren... Ich könnte die Liste noch endlos fortsetzen. Allein: ICH KONNTE MICH NICHT ENTSCHEIDEN!!! Und so habe ich nichts von alledem gemacht. Die Entscheidung, was ich tun sollte, hat mir dann die Post abgenommen, die geklingelt und mir ein Paket gebracht hat.
Für meinen Meeresquilt möchte ich auch für den Hintergrund Flanell verwenden, nur leider habe ich den nicht in der Farbe gefunden, die mir vorschwebte. Blau gab es leider nur gemustert. Und so habe ich mir zwei Meter Flanell bestellt und beschlossen, dass ich den Stoff selbst färbe.
Also habe ich die Salz- und Sodalösung angemischt und alles zum Färben in der Küche vorbereitet. Ich hoffe, dass der Stoff auch die Farbe annimmt, denn ich habe den nicht vorbehandelt. Naja und wenn es nicht klappt, war es eben ein Versuch und ich mache es nochmal. Ich habe mich für vier unterschiedliche blautöne entschieden, ich denke, damit kann ich den Hintergrund des Quilts gut gestalten: Von dunkel im unteren Bereich nach hell ganz oben.
Da der Flanell natürlich dicker ist als der Baumwollsatin habe ich mehr Flüssigkeit in den Tüten gebraucht, ich habe dann einfach mehr Salz- und Sodalösung genommen. Ich hoffe, das geht so einfach. Ich bin bei so etwas ja eher pragmatisch: Probieren geht über Studieren.
Ich bin sehr gespannt, wie der Flanell die Farbe annimmt. Ich musste auf jeden Fall eine Menge kneten, der Einfachheit halber habe ich das teilweise außerhalb der Tüte gemacht. Spritzen konnte es kaum, da es relativ wenig Flüssigkeit in der Tüte war.
Ja und wenn ich einmal am Färben bin, kann ich doch gleich noch die roten Stoffe für den Gelmerodaquilt für Juni färben. Gesagt, getan. Dafür habe ich einen etwas dünneren Baumwollsatin genommen, von dem ich probeweise mal 2 Meter bestellt habe. Allerdings gefällt er mir (im ungefärbten) Zustand nicht, denn erst ist vom Griff her viel dünner als der, den ich bisher gefärbt habe. Naja, ich werde sehen, wie die Farben und der gefärbte Stoff sind.
Als ich das erste rot gemischt habe, kam mir die Farbe bekannt vor und ich hatte so ein Gefühl, als ob ich die schon einmal gefärbt hätte. Das Gefühl hat sich dann aber schnell wieder verflüchtigt. Jedoch nur solange, bis ich dann beim Aufräumen in meine Stoffkiste geguckt habe:
Ja, super, da ist eine rote Farbreihe und ein Blick in die Färbeprotokolle bestätigt das. Ich habe schon eine rote Reihe, gefärbt mit Karminrot, genau wie die heutige...
Egal. Doppelt hält besser und so kann ich auch prüfen, ob die Stoffe Auswirkungen auf die Farben haben. Das hat ja auch sein Gutes, denn wenn zwei unterschiedliche Stoffe in den gleichen Farben gefärbt sind, kann ich die Stoffe gut miteinander vergleichen. Und wer weiß, vielleicht ist der dünnere Stoff ja doch angenehmer.