Samstag, 31. August 2019

Ich näh mir eine Nähmaschine...

Ich muss gerade mal meine Freude und auch mein Erstaunen mit Euch teilen: Ich habe heute eine Geburtstagskarte von einer stillen Blogleserin bekommen Darüber habe ich mich unheimlich gefreut. Sie hat mir im Brief auch noch was von sich geschrieben und dass sie meinen Blog sehr gern liest und schon viele Anregungen von hier mitgenommen hat. Liebe Blogleserin: Ich habe mich wahnsinnig über Deinen Brief gefreut und ihn meiner Katharina gleich noch einmal vorgelesen. Der Brief war etwas, womit ich niemals gerechnet hätte und dass mein Blog für andere so inspirierend ist, wusste ich auch nicht.
 
Nun habt aber wieder vielen Dank für Eure lieben Kommentare zu meinem Utensilo. Auch darüber habe ich mich sehr gefreut. Das Utensilo hat sich auch schon gut bewährt.

Einzig mein Handy musste ich in eine tiefer gelegene Tasche stecken. Die ist für das Handy zwar ein wenig klein, aber im Halbschlaf kann ich nicht die Wahnsinnsleistung vollbringen und mein Handy weit oben aus der Tasche holen. :-( Das ärgert mich ein bisschen. Und meinen Wecker musste ich nun auf richtig doll laut stellen. Sonst ist mein Wecker sehr sanft und leise, da lag mein Handy auch direkt über mir. Jetzt ist es etwas weg, noch in einer Stofftasche und so habe ich den Wecker in den ersten Tagen nicht gehört. Zum Glück bin ich aber schon immer vor dem Wecker halbwach und so habe ich nicht verschlafen. Aber nun passt alles. Und was das allerbeste ist: Ich suche nicht ständig die Packung für mein Ohropax, denn die hat nun auch eine Tasche bekommen. ;-)

Heute habe ich mein neues Projekt in Angriff genommen. Im letzten Jahr habe ich mir bei Grit von Grit's Life eine Anleitung für einen Nähmaschinenquilt gekauft. Und seitdem lag die Anleitung bei mir. Vor ein paar Tagen habe ich auf Facebook diesen Quilt in wunderbaren Stoffen gesehen. Die Stoffe waren kleingemustert und zart von den Farben her. Genauso wollte ich meinen Quilt nähen. Dafür brauchte ich aber erst einmal die Anleitung - und die war urplötzlich verschwunden. Nachdem ich alles auf den Kopf gestellt habe und unser Schlafzimmer nach Suchen aussah, fiel sie mir in die Hand. Sie war da, wo ich schon ein paar Mal geguckt habe, aber ich habe das dünne Heftchen einfach übersehen. Hätte ich richtig geguckt, hätte ich mir einen Vormittag Suchen gespart.

Ich habe eine Weile überlegt, was ich wegen der Stoffe mache, der Shop, in dem die andere Quilterin ihre Stoffe gekauft hat, hatte Urlaub, aber ich wollte mir doch die Stoffe zum Geburtstag schenke. Mmh... Irgendwann habe ich mir überlegt, dass ich einfach mal wieder eine Mail mit dem Foto und der netten Bitte, mir Stoffe zusammenzustellen, an das Handarbeitshaus in Gröbern schicke. Das habe ich schon mehrfach gemacht und enttäuscht wurde ich noch nie.

Und auch dieses Mal haben sie wieder traumhaft schöne Stoffe zusammengestellt:
Eigentlich ist das Päckchen viel zu schön, um es auszupacken. Aber lasse ich es so, bekomme ich keinen Quilt... ;-)
Die Stoffe sind genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe. Die Zusammenstellung ist wirklich wunderbar. Und so habe ich heute gleich mal angefangen.

Allerdings habe ich das Gefühl, ich kann richtiges Pachtwork gar nicht mehr nähen. Ok, das liest sich jetzt ein wenig paradox, denn schließlich nähe ich ja an einem Jane-Quilt. Aber da nähe ich viel auf Papier und es wird appliziert. Aber bei diesem Quilt muss ich kleine und noch kleinere Teile zuschneiden. Als erstes habe ich mich in der Anleitung verlesen. Da steht 2 1/2 Inch und ich schneide 2 Teile à 1/2 Inch zu... Naja und das Nähen war irgendwie nicht besser, ich habe jede zweite Naht getrennt. Aber dann meinte ich, auf einem guten Weg zu sein... ...bis ich mir mein Teil noch einmal angesehen habe:
Obwohl ich beim Nähen immer mit der Anleitung verglichen habe und auch da trennen musste, ist das kein Stern, sondern ein einziges Durcheinander. Also habe ich den Stern noch einmal aus dem großen Teil herausgetrennt und den Stern richtig zusammengenäht.
Die Teile sind nur gelegt, aber so sieht es schon besser aus. Ich habe die Seitenteile nicht komplett auseinander genommen, sondern nur abgetrennt und gedreht wieder angenäht. Mit diesen Blöcken stehe ich immer irgendwie auf Kriegsfuß.

Das nächste Teil war auch wieder ein bisschen tricky, allerdings beim Zusammennähen. Denn da mussten die schrägen Nähte aufeinander treffen. Bei einer Naht passt das bei mir leider nicht so schön, aber ich denke, dass es in dem fertigen Quilt vielleicht nicht so auffallen wird?!
Noch kann man nicht erkennen, dass es mal eine Nähmaschine werden soll. Mal schauen, ob ich morgen Zeit finde, daran weiter zu nähen.

Sonntag, 18. August 2019

Alles gut verstaut

In unserem Schlafzimmer ist leider kein Platz für Nachtschränke, es ist zwar ein großer Raum, aber wir müssen da ja auch eine ganze Menge unterbringen und so mussten Nachtschränke eben weichen. Egal. Wir haben über dem Bett eine Bilderleiste angebracht, auf der alles Notwendige seinen Platz findet. Allerdings ist es mir morgens auch schon oft passiert, dass mir Dinge auf die Nase gefallen bin, wenn ich im Halbschlaf versucht habe, meinen Wecker auf Schlummern zu schalten. Dann war ich zwar wach, aber meist noch morgenmuffeliger als sonst schon.

Schon lange hatte ich überlegt, mir einen Utensilo zu nähen, der an die Seitenwand vom Regal neben meinem Bett kommt. Naja und seitdem ich meine neue Brille habe, hatte ich für diese erst einmal einen provisorischen Platz im Regal gesucht, ich hatte einfach Angst, dass ich im Halbschlaf was auf die Brille legen, wenn diese auf der Bilderleiste liegt und mir dann die Gläser verkratzen.

Also habe ich gestern begonnen, das Utensilo zu nähen. Die Stoffe dafür sind mir in die Hände gefallen, als ich eine Anleitung gesucht habe. Weil das Utensilo an der Seitenwand von einem Billyregal hängen sollte, war die Breite schon vorgegeben. Als Länge habe ich eine Stoffbreite genommen, denn es nützt nichts, wenn ich im Utensilo viel Platz habe, weil es sehr hoch ist, ich aber an die oberen Taschen nicht mehr rankomme.

Meine Taschen habe ich an die Dinge angepasst, die ich darin verstauen möchte: Kindle, Handy, Cremes, Ohropax, Taschentücher und Brille. Die Taschen für den Kindle, das Handy und die Brille habe ich noch mit G700 verstärkt, damit die schweren Dinge auch wirklich Halt haben. Die Idee war nur halbgut, denn es war war nicht so einfach, in die verstärkten Taschen die Falten zu nähen.
Damit das Utensilo selbst auch viel Stand hat, habe ich das Innenvlies doppelt genommen. Als Hintergrund habe ich einen leichten Jeansstoff genommen und dann alles in engen Querlinien gequiltet.
Ich habe früher viele Utensilos genäht und verschenkt, ich hatte bei meinem aber echte Probleme, die Taschen passend in Falten zu legen. Irgendwie ist mir das früher besser gelungen. Steffen möchte auch gern ein Utensilo haben, vielleicht gelingt es mir da besser.
Ich habe einen schmalen Streifen mit aufgenäht, an den ich meine Haarspangen klipsen kann. Die lagen nämlich auch immer einfach so auf der Bilderleiste rum. Die Aufhängung habe ich ganz simpel gemacht: Ich habe zwei Ösen angebracht und das Teil auf zwei Nägel gehängt. Klappt und hängt sicher.
Verziert habe ich das Utensilo noch mit ein paar meiner Webbänder. So kamen die auch mal wieder ein bisschen zum Einsatz.
Hier habe ich mal ein Foto mit Steffens Handy gemacht, um zu sehen, ob es auch geht, wenn ich abends mein Handy am Ladekabel habe. Ob sich das bewährt und ich morgens dann mein Handy einfach aus der Tasche bekomme und den Wecker auf Schlummern schalten kann, das werde ich morgen testen.

Auf jeden Fall freue ich mich, dass ich das Untesilo endlich genäth habe und dass es auch ganz gut geworden ist. Allerdings ist es wieder nicht ganz rechtwinklig, mein alter, dummer Fehler. :-(

Samstag, 17. August 2019

Neues vom Watercolor-BoM - Halbzeit!

Eigentlich wollte ich ja schon in meinem gestrigen Beitrag über die neuesten zwei Blöcke vom Watercolor-Bom schreiben, aber dann bin ich über unseren Urlaub abgeschweift.

Block Fünf lag schon eine ganze Weile hier, aber ich konnte mich in letzter Zeit dazu  nicht durchringen. Ich muss sagen, der Block hatte es - für mich - auch in sich. Das Bäumchen an der linken Seite habe ich ganze dreimal gestickt, zweimal davon wieder aufgetrennt, weil ich mit dem Stich nicht wirklich klar kam. Naja, der dritte Versucht hat dann geklappt.
Viel war bei diesem Block nicht zu sticken.
Den rechten Baum habe ich mit Seidenband gestickt, nun ist das gelbe leider auch aufgebraucht. Das muss ich dann unbedingt auf meine "Bestell"liste setzen.

Ich habe dann gleich mit den sechsten Block weiter gemacht, ich war einmal so drin im Thema. Auch dieser Block hat mir Sorge bereitet. Zum einen lag ich in der Farbe des Stickgarns beim ersten Versuch ziemlich daneben, zum anderen gelang mir  der Stich nicht.
 
Das dunkle Blau passte leider überhaupt nicht zum Bild und da auch die Stiche nicht wirklich schön waren, habe ich auch hier alles wieder aufgetrennt. Beim nächsten Versuch habe ich dann helleres Garn genommen und die Lehnen doch so gestickt, wie in der Anleitung beschrieben und dann war ich auch mit dem Stuhl zufrieden.
Alternativ könnte man das Kissen noch nähen und applizieren. Ob ich das tue, weiß ich noch nicht so genau. Das kann ich ja später immer noch nachholen. Auch den zweiten Stuhl habe ich bestickt, ebenso ein bisschen die Fensterläden.
 Bei diesem Bild überlege ich schon die ganze Zeit, ob man aus dem Fenster raus guckt. Ich würde ja sagen ja, aber dann irritiert mich der grüne Busch im Zimmer...
Das sind alle meine bisherigen Blöcke zusammen. Ich finde sie alle sehr schön, kann mir aber derzeit nicht vorstellen, wie sie zusammengesetzt werden sollen und irgendwie finde ich im Moment, dass sie nicht so recht zusammenpassen. Na, ich denke, das wird noch kommen. Jetzt warte ich erst einmal auf den nächsten Block.

Freitag, 16. August 2019

Wie schnell doch die Zeit verfliegt

(Achtung: Ganz, ganz lang, so viel und zu diesem Thema sollte es gar nicht werden...)

Hatte ich hier noch geschrieben, dass drei lange Urlaubswochen vor uns liegen, muss ich heute schreiben, dass nun drei kurze Urlaubswochen hinter uns liegen. In den Urlaub bin ich ganz euphorisch gestartet und voller Ideen und Tatendrang. Viele unserer Pläne und Ideen haben wir umgesetzt, manches war jedoch nicht möglich (den Sonnenaufgang auf dem Brocken habe ich immer noch nicht erlebt und auch in der Feininger-Galerie war ich noch nicht zur derzeitigen Sonderausstellung), manches haben wir spontan entschieden (es ist beeindruckend, vor der Himmelsscheibe zu stehen)... In den letzten Tagen wich die Euphorie immer mehr und machte Wehmut Platz. Ich könnte gern noch den ein oder anderen Tag Urlaub gebrauchen. :-(

Alles in allem war es aber ein sehr schöner Urlaub, wir haben wieder etliche Bundesländer bereist: Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt (sowieso), Thüringen, Brandenburg und Berlin. Wow, was für eine Liste und das war gar nicht geplant.

Schön war es, nach drei langen Jahren von Whaptsapp, PMs und Telefonaten endlich einmal die große Katharina wieder zu treffen. Ach, was habe ich mich auf den Tag gefreut. Katharina hat uns Bremen im Schnelldurchlauf gezeigt. Eine wirklich schöne Stadt, die es auf jeden Fall wert ist, länger und richtig entdeckt zu werden.
Und natürlich haben wir alle die Bremer Stadtmusikanten angefasst, denn wir wollen doch wiederkommen.
Wir haben viele spontane Sachen gemacht. Eines Abends sind wir essen gewesen und sind anschließend noch ein bisschen rumgefahren und ich bin dann nach Weddersleben zur Teufelsmauer gefahren und wir haben dort den Sonnenuntergang genossen. Die Teufelsmauer allein ist schon einen oder auch mehrere Ausflüge wert, aber mit Sonnenuntergang ist es einfach ein Traum.
An unseren Schuhen kann man erkennen, WIE spontan dieser Ausflug war. Und ja, Johannes, ich weiß, DU wolltest dort nicht hin. ;-)


In der zweiten Urlaubswoche habe ich meine Familie morgens um acht geweckt und verkündet, dass wir in die Lüneburger Heide fahren, da es schon immer mein Traum war, die Heide blühen zu sehen. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber das hat mich nicht wirklich beeindruckt: Alle mussten mit (wahrscheinlich was das wohl der letzte Urlaub zu fünft). Die Heide hat mich beeindruckt. Die Landschaft ist toll und die weiten Felder voll Heidekraut - wow. Als ich die ersten Felder gesehen hatte, schossen mir die Tränen in die Augen und ich konnte nichts dagegen tun.
 
Wir haben nur eine kleine Wanderung durch die Heide gemacht, aber es war unbeschreiblich schön. Wenn ich das jetzt schreibe, spüre ich direkt wieder die Wärme die vom Boden aufsteigt und den weichen Boden überhaupt.
Geplant war eigentlich, auf dem Rückweg in Uelzen anzuhalten und uns dort den Hundertwasserbahnhof anzusehen, aber Johannes wollte gern nach Hamburg, war aber der Meinung, das machen wir ja sowieso nicht. Naja, wenn wir schon einmal so nah dran sind, dann können wir doch wohl auch nach Hamburg fahren. Dann also Elbtunnel, statt Bahnhof.

Und auch für Hamburg hatte ich etwas in petto, was ich mal live sehen wollte: Das Treppenviertel in Blankenese. Im Fernsehen hatte ich darüber mal einen Bericht gesehen, das fiel mir wieder ein und so führte uns unser erste Weg nach Blankenese. Bevor wir zum Treppenviertel kamen, fühlten wir uns in einer anderen Welt: Parkähnliche Grundstücke und wahnsinnig tollen Villen darin. Das Treppenviertel war der krasse Gegensatz dazu, ist es doch das alte Fischerdorf. Da wir ja nur Tagestouristen waren, haben wir nur einen Bruchteil sehen können, aber wir haben einen kleinen Eindruck bekommen.
Von den höher gelegenen Stellen hat man einen beeindruckenden Blick über das Viertel zur Elbe hin.
Noch beeindruckender ist es aber, direkt an der Elbe zu stehen. Wie majestätisch der Fluss in seinem Bett "ruht"... Für uns Bergkinder ist das schon beeindruckend.

Wie im Urlaub, nur schade, dass wir ja nicht so viel Zeit mitgebracht hatten, schließlich waren wir erst gegen zwei in der Heide und sind ja dann noch nach Hamburg gefahren. Wir konnten überall nur einen kleinen Einblick bekommen. Anschließend sind wir zu den St. Pauli Landungsbrücken gefahren. Ein wenig hat mich die Fahrerei gestresst, aber das Flair dort am Hafen und vor allen Dingen der Alte Elbtunnel haben vollkommen entschädigt.
Auch für den Besuch des Alten Elbtunnels war mal wieder das Fernsehprogramm ausschlaggebend. Wir hatten hat irgendeine Ratesendung gesehen, wo Leute einen Satz über sich sagen müssen und dann müssen die Spieler durch Fragen herausfinden, wer oder was der Mensch ist. In dieser Sendung war derjenige, der die Kacheln im Alten Elbtunnel restauriert hat. Naja und so kamen wir dann in Hamburg darauf, da durchzugehen. Meine Familie wollte nach der Hälfte umkehren, aber ich habe mich durchgesetzt und auch durchgesetzt, dass wir auf der anderen Elbseite auch noch zum Aussichtspunkt gehen. Bereut habe wir es nicht.
Im Tunnel war es ein Gefühl, welches ich gar nicht recht beschreiben kann. Zum einen erhabend, durch so ein Bauwerk zu gehen, erst recht, wenn man bedenkt, wann der Tunnel schon gebaut worden ist und zum anderen ist es aber auch ein seltsames Gefühl, über sich Millionen Kubikmeter Wasser zu wissen. Aber warum sollte gerade dann, wenn wir durch den Tunnel gehen, etwas passieren... ;-)

Der einzig schon lange geplante Ausflug in unserem Urlaub war der Besuch im Friedrichstadtpalast in der Revue "Vivid". Diese hatte ich mit Steffen im Januar gesehen und wir waren davon so beeindruckt, dass ich gleich, nachdem wir wieder zu Hause waren, Karte für uns und die Kinder bestellt hatte. Es gibt ein paar wenige Plätze rechts und links, die preislich ok sind, wo man aber nicht eine ganz so gute Sicht hat. Diese Plätze haben wir wieder genommen. Bevor wir nach Berlin gefahren sind, haben wir in Potsdam angehalten und geguckt, wo dort die Uni ist, denn Johannes hat u. a. von Potsdam die gewünschte Zulassung bekommen.

Gleich, als ich nach Potsdam reingefahren bin, habe ich das Hotel gesehen, in dem ich mit meinen Eltern als Kind mal im Urlaub war. Das muss Ende der 70er Jahre gewesen sein, denn meine Schwester war noch nicht da. Und mir fiel auch gleich wieder ein, dass ich in dem Hotel in der Fensterbank bei unserer Abreise eine kleine Marzipanente habe stehen lassen. Diese hatte ich vom Personal geschenkt bekommen und war sehr traurig, dass ich sie vergessen hatte. Und oft habe ich meine Eltern dann, wenn wir da vorbei gefahren sind, gefragt, ob wir gucken und fragen können, ob die Ente noch da ist. ;-)
In Potsdam habe ich auch mein erstes Buch bekommen bzw. mir selber ausgesucht: Das Wolkenschaf. Ich sehe die Buchhandlung noch heute vor mir. Eine typische DDR-Buchhandlung (und ich weiß, wie die aussahen, das war meine zweite Heimat): Ein langer Raum und in der Mitte standen halbhohe Regale, die von beiden Seiten mit Büchern bestückt waren, die Regale waren unten breiter und gingen oben etwas zusammen. Ich kann es nicht recht beschreiben, von der Seite sahen sie aus wie ein Dreieck.
Die Show im Friedrichstadtpalast war noch einmal beeindruckend. Auch wenn wir sie schon gesehen haben, war es immer wieder toll und ich würde sie mir auch noch ein drittes und viertes Mal ansehen.
Auch die Kinder waren beeindruckt, Katharina sowieso, besonders von den bunten Kostümen. Die Jungs waren eher von den akrobatischen Leistungen beeindruckt, auch wenn sich Johannes dreiviertel der Show nach dem Sinn gefragt hat. Muss etwas denn immer einen Sinn haben? Und ja, die Show hatte einen Sinn!

In unserer letzten Woche stand dann noch der Untersuchungstermin für Jonathan in Halle an. Die Ärztin im Elisabeth-Krankenhaus hätte ihn nicht wieder erkannt. Er hat sich verändert und ist groß geworden: 1,68 m. Nun ist es sogar amtlich, dass er größer ist als ich. In zwei Jahren haben wir dann noch einen letzten Abschlusstermin und dann wird er in die Hände eines "Erwachsenenarztes" vor Ort übergeben. Das sind doch mal gute Nachrichten.

Auf dem Weg nach Halle kamen Katharina und ich mal wieder auf die Himmelsscheibe zu sprechen. Seitdem wir kürzlich über den Fund und die Geschichte einen Bericht gesehen hatten, hat Katharina sehr oft davon erzählt. Und so haben wir spontan entschieden: Wir gucken uns die Himmelsscheibe von Nebra an. Ausgestellt wird sie im Landesmuseum für Vorgeschichte. Das Museum zeigt die Menschheitsgeschichte von ca. 400.000 Jahren, von der Steinzeit bis zum Beginn der frühen römischen Kaiserzeit. In der Ausstellung selbst ist viel zu lesen (auch zu sehen), aber das war für keinen unserer drei Kinder interessant. Als sie dann aber vor der Himmelsscheibe von Nebra standen, waren alle beeindruckt, ganz besonders Katharina.

Allein schon die Präsentation ist toll: Ein dunkler Raum, die Decke ist über und über mit kleinen Leuchten übersät, die den Sternenhimmel darstellen sollen. Und in einem schmalen, schlanken Schaukasten steht die Himmelsscheibe, sie ist von vorn und auch von hinten zu sehen. Auch wenn die Scheibe nur klein ist, vielleicht ungefähr so groß, wie eine Tortenplatte, fühlt man sich plötzlich ganz, ganz klein, wenn man davor steht. Ich weiß nicht, ob das Museum immer so leer ist oder nur an Wochentagen, auf jeden Fall war es für uns von Vorteil: Ich konnte lange vor der Scheibe stehen und mir alles genau ansehen. Gern würde ich mal darüber streichen, aber das bleibt auf ewig ein Traum.
Während ich meine Zeilen geschrieben habe, habe ich mir gedacht, dass Wehmut völlig fehl am Platze ist. Wir hatten eine wunderschönen Urlaub, wir haben ganz viel gesehen, erlebt, unternommen. Wir hatten Spaß zusammen, hatten auch mal Meinungsverschiedenheiten. Nein, Wehmut muss nicht aufkommen, es war wieder ein wunderschöner Urlaub. Und die Erkenntnis für mich ist wieder: Wir wohnen im Harz und auch in Deutschland wunderschön, es gibt so vieles zu entdecken, was wir noch nicht kennen und was es lohnt, zu Hause Urlaub zu machen. :-))

Nachtrag: Eigentlich wollte ich ja einen Bericht über meine zwei neuesten Blöcke vom Watercolor-Bom schreiben, nun ist es ein Urlaubsbericht geworden. Da bin ich wohl vom Thema abgekommen. 😉😊

Freitag, 9. August 2019

Woven Windows

Von meinem Will-ich-haben-Gefühl habe ich euch ja erzählt und auch die ersten Anfänge des Quilts gezeigt. Im Moment haben wir Urlaub (ja, zu Hause) und wir machen immer mal wieder Ausflüge. Vorgestern waren wir zum Beispiel ganz spontan in der Lüneburger Heide und in Hamburg, hach, das war schön. Und dann haben wir aber auch immer "Gammel-Tage" dabei. Solche waren gestern halb und heute ganz.

Gestern war ich in Ilsenburg und habe meine Gleitsichtbrille abgeholt.
Inzwischen habe ich wohl das Alter erreicht, in dem ich nicht nur so schlecht gucken kann, sondern auch im Nachbereich so langsam meine Probleme bekomme. Im letzten Jahr hatte ich mir in eine Brille sogenannte Wellnessgläser machen lassen. Das sind Gläser, die im unseren Bereich weniger Stärke haben. Damit kam ich ein halbes, dreiviertel Jahr gut klar, aber dann fing es wieder an, dass ich beim Lesen/Handarbeiten Probleme bekam. Zunächst war mein Plan, erst im nächsten Jahr eine neue Brille in Angriff zu nehmen, bis dahin konnte ich meine Alte weiterhin auf die Nasenspitze schieben, auch wenn Katharina dann immer meine, ich würde komisch aussehen. Aber erstens kommt es anders und zweiten als man denkt und so habe ich das Projekt schon ein Jahr früher in Angriff genommen. Seit gestern gewöhne ich mich nun an die neue Brille, nein, falsch, ich habe mich schon daran gewöhnt. Und heute war sozusagen Feuerprobe: Nadel an der Nähmschine einfädeln. Ging wunderbar und problemlos und das jedes Mal!!!
Ich muss sagen, ich bin begeistert. Und ich finde mich mit der Brille sehr schön (hoffentlich klingt das jetzt nicht allzu eingebildet...).
Heute habe ich dann wirklich einen Gammeltag gemacht und mir was für die Seele gegönnt: Ich habe genäht, genäht, genäht, getrennt, genäht, genäht... Ach, es war einfach schön, so wie früher.

Die komplett bunten Streifen für meinen Quilt hatte ich immer mal nebenbei genäht und irgendwann waren sie fertig.
Der schwarze Flanell kam am Mittwoch und so konnte ich heute anfangen, die schwarz-bunten Streifen zu nähen. Vorher musste ich aber erst einmal 141 schwarze Quadrate zuschneiden. Nachdem diese ungeliebte Arbeit erledigt war, habe ich die Reihen zusammen genäht. War eine Reihe fertig, habe ich die gleich mit den bunten Reihen zusammen genäht. So hätte ich immer gleich reagieren können, wenn etwas schief gegangen wäre.
Es kam natürlich wie es kommen musste, bei einer der letzten Reihen war ich dann in Gedanken und habe schwarz-bunt an schwarz-bunt genäht. Beim Stecken hatte ich mich schon irgendwie gewundert, dass die Nahtkreuzungen nicht so gut wie bisher passten. Aber ich habe gesteckt und genäht und erst, als ich die bunte Reihe komplett angesteckt hatte, habe ich geguckt und gesehen, dass ich zwei Reihen verwechselt hatte.
Trennen gehört ja irgendwie dazu, aber doch bitteschön nicht bei einer 2,31 m langen Reihe. Aber dank meiner neuen Brille ging auch das wunderbar.
 Nunja und als ob das nicht genug wäre, war bei zweiten Annähen wohl die Maschine nicht richtig eingefädelt. Auf jeden Fall gab es auf der Rückseite Schlaufen und ich habe nochmal getrennt. :-(
Aber allen Widrigkeiten zum Trotz ist mein Top fertig geworden. Und ja, es ist ein echter Will-ich-haben-Quilt:
Noch ungebügelt und mit ganz vielen Fusseln, aber trotzdem wunderschön. 😍Und bitte nicht auf das Drumherum achten, das ist das Zimmer der Jungs, nur da war genug Platz, um das Top auszulegen.

Tja, nun stellt sich die Frage nach der Rückseite und dann nach dem Quilten... Wie ich das mache, weiß ich noch nicht. Als erstes werde ich um das Top herum eine schwarze Overlocknaht setzen, damit mir die Stoffe nicht ausfransen. Beim Trennen habe ich gemerkt, dass es mit Flanell nicht ganz so einfach ist.

Dienstag, 6. August 2019

Das Juliwetter

In meinem Beitrag über Ohrdurf habt ihr ja schon gesehen und gelesen, dass die Wetterquilts wieder nebeneinander hingen und dafür musste ich natürlich mein Juliwetter noch fertig nähen. 3/4 hatte ich ja schon genäht, die letzten drei Tage fehlten noch und das habe ich am Freitag Abend noch schnell gemacht.
Wieder war es sehr warm und wieder habe ich eine Farbe angeschnitten, die ich bisher noch nicht verwendet hatte: 30 Grad und das mittags um 12 Uhr...

Und so sieht das Wetter bisher aus:
Schön sieht es aus und ich freue mich, wenn ich mal alle meine drei Wetterquilts nebeneinander sehen kann. Zu Hause habe ich leider keine Möglichkeit, alle drei zusammen aufzuhängen. Und vielleicht sollte ich doch noch ein Jahr dranhängen, schließlich haben wir nächstes Jahr ein Schaltjahr und zum anderen haben wir Silberhochzeit. Das ist doch irgendwie ein Ansporn zum Weiternähen. Nur weiß ich noch nicht, was ich mit den Farben mache, die so langsam zur Neige gehen...