Naja, nicht, Kai, sondern ich habe mir heute frei gegeben.
Ruhig ist es im Moment bei mir und es gibt auch nicht wirklich was zu zeigen. Meine Nähmaschinen sind seit dem 19. April verwaist. Naja, nicht so richtig verwaist, sie stehen schon noch an ihrem angestammten Platz, aber abgedeckt und das wird wohl auch noch eine gaaaaanze Weile so bleiben.
Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass ich mich entschieden habe, eine berufliche Weiterbildung neben meiner Arbeit zu machen, das meiste erfolgt im Selbststudium, pro Semester gibt es eine Woche eine Präsenzphase. Unsere erste Amtshandlung in Vorbereitung dieses Fernstudiums war, im Schlafzimmer mal wieder ein wenig hin und her zu organisieren. Ich wollte gern einen Arbeitspatz haben, aber meine Nähmaschinen nicht wegräumen, denn wenn ich dann doch mal ein wenig Zeit zum Nähen habe, möchte ich nicht erst Ewigkeiten damit verbringen, alles wieder hervorzuholen.
Die einzige Möglichkeit, die wir hatten, war, vor dem Fenster eine Tischplatte anzubringen. Das wollte ich zwar nicht, aber anders ging es nicht. Also sind wir irgendwann um Ostern herum in den Baumarkt gefahren und haben die Zutaten für einen weiteren Tisch gekauft. Selbst bei den paar Sachen haben wir gemerkt, wie teuer alles geworden ist.
Naja, es nützt ja nichts, ich brauche Platz. Also haben wir die Sachen mitgenommen und einen Tisch "gebaut". So ganz einfach war das aber mal wieder nicht, denn, egal, was wir gemacht haben, an irgendeiner Seite war er immer höher als die anderen Tische. Am Ende haben wir dann doch alle Tische miteinander verschraubt und so bekamen wir dann auch ein wenig Halt in die Konstruktion. Ideal ist diese Lösung aber bei Weitem nicht, denn zum Fenster putzen müsste der neue Tisch eigentlich weg. Ich könnte jetzt aber auch zwei Jahre lang die Fenster nicht putzen... 😂😂😂
Egal, ich fand, ich war schon unheimlich fleißig in dem Studium und habe mich schon durch die Hälfte der einen von vier Kurseinheiten gearbeitet und so habe ich beschlossen: HEUTE GEBE ICH MIR FREI! Gestern habe ich mich schon durch die ersten Seiten der GmbH gequält, irgendwie wollte es mir nicht so gut von der Hand gehen und so habe ich heute mal eine Pause eingelegt. Ich denke, das tat ganz gut.
Allerdings habe ich nicht nur gechillt. Katharina ist in letzter Zeit wieder unheimlich gewachsen und so haben wir vor einiger Zeit ihren Kleiderschrank sortiert und drei oder vier oder vielleicht auch fünf große Tüten aussortiert. Ihr Schrank ist nun wirklich sehr schön aufgräumt und übersichtlich... ...aber auch leer. T-Shirts hat sie noch drei, allenfalls vier im Schrank. Ein bisschen wenig, es sei denn, ich wasche alle drei Tage. Und so habe ich dann heute für sie Shirts genäht.
Nach der
"Pleite" mit der Hose habe ich mich entschlossen, das Ottobre-Kinder-Abo doch endlich zu kündigen und mich auf die Suche nach Schnitten für größere Kinder gemacht. Einfach sollten sie sein, aber doch den gewissen Pep haben. In diesem Buch bin ich fündig geworden.
Als erstes habe ich ein Raglan-Shirt ausgesucht. Stoffe waren auch da, zum Glück auch in ihrer gewünschten Farbe und so habe ich heute angefangen. Eigentlich mag ich Raglanschnitte nicht so sehr, ich weiß gar nicht so recht warum. Aber den Schnitt fand ich wirklich schön, der ist auch recht variabel, lange oder kurze Ärmel, Kapuze oder Bündchen, Vokuhila oder nicht. Genau so mag ich es.
Beim ersten Shirt mussten wir erst noch ein wenig hinsichtlich der Länge probieren, ein ganz Teil konnte da noch abgeschnitten werden. Ich denke, Katharina findet das Shirt schön.
Den Stoff habe ich vor ein paar Jahren mal in einem Stoffpaket gehabt, das waren lauter Stoffe in blautönen, nun kommen sie mir zugute. Dann hatte ich noch einen Panelstoff mit einem Koalabären liegen. Der musste nun auch mit verarbeitet werden. Leider war der Druck mit dem Koala nicht wirklich mittig, so dass er auf dem Vorderteil ein wenig zur Seite gerutscht ist. Hätte ich ihn genau mittig gesetzt, hätte ich an der einen Seite ein Stück vom gemusterten Stoff mit drauf. Das wollte ich dann aber auch nicht, also habe ich mich für den etwas verrückten Koala entschieden.
Dann hatte ich noch einen Rest Stoff in lila mit Einhörnern, passend dazu hatte ich einen bordeauxfarbigen Unistoff. Beide Stoffe passten perfekt zueinander und so habe ich gemixt. Zunächst habe ich hauptsächlich den Einhornstoff verwendet und die Ärmel aus dem Unistoff genäht.
Dieses Shirt hatte Katharina heute auch schon zu unserem Ausflug an und ich glaube, sie hat sich darin wirklich sehr wohl gefühlt.
Zunächst war ich mir gar nicht so sicher, ob sie den Stoff noch mag, zum einen wegen der Einhörnern und zum anderen wegen der Farbe, ist ja schließlich kein blau. Aber hey, der Stoff ging durch die Kontrolle durch und ich konnte ihn vernähen.
Von beiden Stoffen waren noch Reste über, die zu schade zum Entsorgen waren, da zu viel. Allerdings waren es aber auch nur Reste und so musste ich beim letzten Shirt dann ein wenig stückeln. Für Kapuze, Vorderteil und Ärmel hatten die Stoffe noch gereicht, beim Rückenteil fehlte mir dann ein schmaler Streifen von knapp fünf Zentimetern. Die habe ich dann einfach aus dem Einhornstoff geschnitten und diesen dann an das Rückenteil genäht, so hat das Shirt an den Seiten einen schmale eingesetzten Streifen.
Ich bin mit meiner Shirtausbeute von heute überaus zufrieden und überhaupt war es ein schöner Tag: Das erste Frühstück in diesem Jahr auf dem Balkon, strahlender Sonnenschein, Eis in Tanne an der Eishexe, ein schöner Nachmittag...
Mein Plan, die Nähmaschinen stehen zu lassen, damit ich in einer freien Minute gleich losnähen und nicht erst lange räumen muss, ist vollends aufgegangen:
Habe ich Zeit, kann ich ganz schnell anfangen mit nähen und wenn ich damit fertig bin, kann ich dann ganz einfach wieder weiter lernen. Genauso wollte ich es haben!