Dienstag, 28. November 2023

Die Weihnachtszeit beginnt

Ich gebe es zu, in bestimmten Dingen bin ich ziemlich... ...bieder. So halte ich es immer noch so, dass ich weihnachtlich erst dann dekoriere, wenn Totensonntag vorbei ist. Auch wenn ich den Totensonntag nicht so begehe, wie es vielleicht andere tun, so finde ich es doch wichtig, bestimmte Traditionen einfach einzu halten. Und dazu gehört es für mich eben, dass die Weihnachtszeit erst nach Totensonntag beginnt. Ob wir das zu Hause auch so gemacht haben, weiß ich nicht, diese Tradition habe ich erst mitbekommen, als ich schon erwachsen war. Ich versuche, dies aber an meine Kinder weiterzugeben. Vor vielen Jahren habe ich mal ein Plakat der Kirche gesehen, auf dem stand "Können Sie warten? Advent ist im Dezember.". Schon oft musste ich daran denken, insbesondere dann, wenn die Weihnachtssachen immer früher in den Regalen gelandet sind.

Unser Adventsgesteck haben wir am Freitag gekauft und bis heute auf dem Balkon stehen gelassen.

Nachdem unsere alte Lichterkette nun den Geist aufgegeben hatte, haben wir am Sonnabend beim Einkaufen eine neue mitgenommen, diese hat Jonathan heute dann noch angebracht. Die neue Kette ist ein wenig länger als die alte und endlich auch in warmweiß (die andere war kaltweiß, was ich eigentlich nicht mag, aber das war damals die letzte Kette, die wir im Baumarkt bekommen hatten). Und ich finde, es sieht richtig schön und gemütlich aus:

Passend dazu hat es heute auch begonnen zu schneien. Von mir aus könnte der Schnee bis Weihnachten liegen bleiben und noch welcher dazu kommen. ❄❆❉

Leider habe ich keinen Platz mehr, um unserre Weihnachtskrippe aufzustellen, denn das kleine Regal, auf dem sie bisher immer stand, ist nun Tischbeim von Johannes' Schreibtisch. Naja, dann eben in ein paar Jahren wieder. Aber für meine Weihnachtsquilt ist noch Platz und die habe ich heute aufgehängt.

Der rote Quilt hat neue Batterien bekommen, so leuchtet die Lichterkette nun wieder richtig schön.
Der kleine blaue Quilt hing sonst immer über den kleinen Regal mit der Krippe. Nun ja, für den musste ich auch einen neuen Platz hängen. Der hängt nun in der Küche hinter der Tür. Da fällt er nicht so sehr auf, der so ist es in der Küche auch ein klein wenig weihnachtlich. Gut, ich hätte den Quilt mal noch bügeln können, das werde ich auch noch nacholen.
 

Montag, 27. November 2023

Mit nur 5 Jahren Verspätung

...ist nun mein Top aus dem Adventskalender von Handgefärbt fertig geworden. So leicht, wie es sich jetzt liest, war es aber nicht, denn Trennen gehörte mal wieder dazu.

Die Ecken des Tops sind jeweils in einer Farbgruppe gestaltet, immer wurden verschiedene Blöcke genäht, wobei manchmal ein klein wenig auf die Farbverteilung zu achten war, um das Muster gut erkennen zu lassen.

So musste ich zum Beispiel bei den Blöcken der roten/rosa Ecke zwei Blöcke trennen, da ich da nicht darauf geachtet hatte, dass sich die großen Dreiecke von den geteilten Dreiecken abheben müssen, da sonst das Muster nicht gut zu erkennen ist. Also habe ich getrennt und die Blöcke neu arrangiert und dann war das Muster besser zu erkennen.

Nachdem ich dann alle Teilblöcke und auch den Mittelblock fertig genäht hatte, habe ich meine Einzelteile ausgelegt.

Das Prinzip des Quilts ist schon gut zu erkennen, aber auch, dass die roten Blöcke größer als die anderen sind. Ups... Da habe ich in der Anleitung den Hinweis, die Blöcke vor dem Zusammennähen auf eine bestimmte Größe zu trimmen, großzügig überlesen. Naja, dann trenne ich eben alle roten Blöcke noch einmal auf.

Nun ja, das Trimmen ist notwendig gewesen, denn ich habe die Blöcke dann auf 7,5 cm getrimmt, ich habe an jeder Seite gut was abgeschnitten.

Nachdem ich sie dann neu zusammengenäht habe, passten die Blöcke dann auch von der Größe her zu den anderen.

Die Mitte zwischen den Blöcken konnte entweder mit drei Streifen oder aber mit Flying Geese-Blöcken gestaltet werden. Ich habe mich für die farbigen Flying Geese entschieden, dann fehlten noch die schwarzen Zwischenstreifen und dann konnte ich das kleine Top gestern Nachmittag zusammensetzen.

Ich habe mich noch dazu entschieden, um das gesamte Top herum einen Streifen aus dem dunklen Stoff herum zu nähen. Ich gestehe, ich bin ein Fan davon, Quilts noch durch Streifen einen Rahmen zu geben, ich finde, dann sind sie irgendwie kompletter - zumindest für mich.

Auch wenn ich die Stoffe von der Haptik her so gar nicht mochte und deswegen das Projekt in der Kiste liegen gelassen habe, so freue ich mich doch nun, dass ich das Top doch genäht habe, denn ich finde, es ist ein farbenfroher Hingucker. Mal schauen, wann ich dazu komme, ausdem kleinen Top dann wirklich einen Quilt zu machen.

Sonntag, 26. November 2023

Handgefärbt Adventskalender... ...2019

Habt vielen Dank für eure lieben Kommentare und Hinweise zu meiner Nähstube. Auf den Seiten, die ihr mir genannte habt und in euren Blogs habe ich nach den Nähstübchen geguckt und schon viele Anregungen gefunden. Allerdings wird das noch ein bisschen warten müssen, ehe ich damit beginnen werde. Erst möchte ich meinen Starry Night-Quilt fertig haben. Wobei auch das noch ein wenig dauern wird, denn immer kommt irgendwas dazwischen. Wie gestern zum Beispiel.

Ich habe mal wieder im Schlafzimmer ein wenig den Näh- und Zuschneidetisch sortiert und alles, was sich da so im Laufe der Zeit angesammelt hat, ordentlich verstaut. Dabei musste ich auch das Regal hinter dem Vorhang in Augenschein nehmen und den ein oder anderen Karton in die Hand nehmen, weil ich an die Kartons musste, die da drunter standen. Naja und dann fiel mir irgendwann der Karton mit der Beschriftung "Handgefärbt Adventskalener 2019" in die Hand. Die Tüten waren zwar geöffnet, aber das war es dann auch schon.

2018 hatte ich schon einen Adventskalender von Martina und ich fand den so hinreißend, dass ich gleich 2019 mir den Kalender wieder bestellt habe. Allerdings waren es 2019 andere, nicht so feste Stoffe, wie 2018. Sie fühlten sich im Griff weicher an, so wie gewaschene Stoffe. Und da ich mit gewaschenen Stoffe gar nicht gern arbeite und mir der festere Baumwollsatin einfach besser gefällt, landete der Kalender erst einmal im Regal. Bis ich gestern beschlossen habe, der Karton kommt weg und die Stoffe verteile ich auf die passenden Kisten.

Als dann die Stoffe und Anleitungen aber da so vor mir lagen, kam mir die Überlegung, dass das eigentlich zu schade und der Quilt ja wirklich hübsch ist. Also: Ich nähe.

Und so habe ich mich gestern an die ersten Schritte gemahct und genäht. Da es ja ein Adventskalender war, waren die Anleitungen und einzelnen Schritte nicht übermäßig groß, so dass ich gestern so richtig weit gekommen bin. Die Ecken und das Mittelteil sind fertig, fehlen nur noch die Flying-Geese-Zwischenblöcke.

Die werde ich heute nähen und dann das Top zusammensetzen. Und wenn der Quilt fertig ist, freue ich mich, denn so ist wieder was "abgearbeitet". :-)

Dienstag, 21. November 2023

Mal wieder eine Idee

Meine ehemalige Arbeitsehefrau sagte immer, ich wäre der spontanste Mensch, den sie kennt. Hmm, ja, ich bin in meinen Entscheidungen wirklich recht spontan und wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, kann ich auch recht hartnäckig sein. Ich weiß, dass ich damit meine Mitmenschen manchmal ganz schön nerven kann, aber hey, so bin ich nun mal. 

Ich war in letzter Zeit immer mal wieder auf Kleinanzeigen unterwegs, schließlich steht bald die Rücksendung der letzten Einsendeaufgabe an, von der ich seeeehr hoffe, dass ich sie bestanden habe, denn dann kann ich im Januar an der letzten Präsenzphase des Fernstudiums teilnehmen. Ich bin nun so kurz vor dem Ziel und möchte ungern scheitern. Naja, auf jeden Fall gucke ich immer mal bei Kleinanzeigen nach schönen Charms für mein Armband, ich habe auch schon einen im Auge und gucke immer mal, ob er noch da ist. Seltsamerweise bekam ich kürzlich gedrechseltes Puppengeschirr angezeigt. Das habe ich mir angesehen, weil ich wissen wollte, was es ist. Naja und oftmals gucke ich dann, was die Leute noch zu verkaufen haben. Derjenige bot einen Einkaufsladen an und spontan (da ist es wieder: Spontan) wusste ich, dass ich den dringend brauche, schließlich könnte ich mir mal einen Stoffladen oder ein Nähzimmer in miniatur einrichten. 😂

Der Laden, der war wirklich wunderschön, war nur zur Abholung und seltsamerweise wollte Steffen keine 5 1/2 Stunden fahren, um einen Spielzeugeinkaufsladen abzuholen. Ich habe dann ein wenig weiter gesucht und einen ähnlichen Laden in Hannover gefunden. Nur leider wurde der gerade an dem Tag, als ich ihn gefunden hatte verkauf. Ok, dann hieß es weitersuchen (hartnäckig) und tatsächlich bin ich fündig geworden. Schnell wurden wir uns einig, bezahlt, verpackt, verschickt und schon heute kam ein riesen Paket bei mir an.

Das Auspacken war ein wenig wie an Weihnachten, auf jeden Fall hat es Spaß gemacht.

Als erstes habe ich die Bodenplatte gesehen und festgestellt, dass ich die Maße, die ich gelesen hatte, völlig falsch eingeschätzt hatte. Ich dachte, der Laden ist kleiner.

Auf jeden Fall ist er richtig süß und hat unheimlich viel Potential. Da kann man schön was draus machen. Interessant finde ich die Kleinigkeiten, wie die Schubfächer (funktionieren auch), die Knäufe auf den vorderen Seitenteilen oder auch die Verzierung an der Rückwand.
Die Regale kann ich mit ganz vielen Stoffen, Bändern, Borten und Nähzubehör vollpacken und wenn ich dann am Nähen bin, kann ich aus dem Vollen schöpfen und sehe alle meine Schätze, die ich habe.
Gestern war ich in Wernigerode in der Bastelkiste und habe schon ein wenig an Einrichtung gekauft. So ganz passt es von der Farbe her noch nicht zu meinem Zimmer, aber das kann ich vielleicht ändern. Mal gucken, ob ich die Teile irgendwie mit Holzlasur behandele.
Ich finde mein Lädchen/Zimmer richtig schön und freue mich schon darauf, es einzurichten. Dazu muss ich nun Ideen suchen und sammeln. Ich meine, ich hatte auf einem Blog mal einen kleinen Quiltladen gesehen, aber ich weiß  nicht mehr, wo das war. Wenn ihr Einrichtungsideen habt, immer her damit, wie gesagt: Ich sammele im Moment.

Sonntag, 12. November 2023

Starry Night - quilten

Es freut mich, dass mein Starry Night-Top bei euch so gut ankommt. Das Nähen des Tops war ja eine Herausforderung durch die vielen und teilweise auch kleinen Teile. Aber das Quilten hat mir noch größere Kopfzerbrechen bereitet. Immer wieder habe ich mir Gedanken darüber gemacht, oftmals habe ich überlegt, ob ich das Top zum Quilten weggeben sollte. Aus Kostengründen (😉🙈) habe ich mich dann dagegen entschieden und vielleicht ist das ja auch mal eine Möglichkeit, den Quiltrahmen mal wieder zu benutzen.

Also haben wir ein wenig "umgeräumt" und den Hometrainer auf den Boden und den Quiltrahmen vom Boden geholt. Wie auch bei den letzten Malen habe ich beim Zusammenbau wieder ein wenig gehadert, irgendwie ist das immer wieder schwierig, aber irgendwann war dann der Rahmen zusammengebaut und ich konnte anfangen, das Top zu quilten.

Ich hatte schon immer wieder im Netz nach Anregungen gesucht und dann kan mir die Idee, den Quilt in Anlehnung an das Gemälde von van Gogh zu quilten. Er hat das Bild ja irgendwie mit Strichen gemalt, das gefiel mir gut und so versuche ich nun, meinen Quilt in dem Stil zu quilten.

Zunächst habe ich mich nicht wirklich getraut, mit dem Quilten anzufangen, aber ich habe dann einfach irgendwann begonnen. Einfach war es nicht, denn mir ist der Faden gerissen, die Spulenkapselhat sich verhakt, die Nadel ist gebrochen... Irgendwie stand es bisher unter keinem guten Stern. Zum Glück hatte ich noch eine Spulenkapsel, so dass ich mit der kleinen Janome weiterquilten konnte. Allerdings hatte ich erneut das Problem, dass die Spulenkapsel "gesprungen" ist und sich total verklemmt hat. Am Ende hatte ich dann zwei geschrottete Spulenkapsel und die Metallhalterung, in der die Spulenkapsel sitzt, hat nun einen Grat. Also werde ich mich morgend dann telefonischt mit dem Nähpark in Verbindung setzen und meine Nähmaschine einsenden. Es muss ja einen Grund haben, dass es nicht funktoniert hat.

Mmh...? Und nun? Aufhören oder doch die große Janome versuchen. Icch meine, ich hatte die schon einmal in dem Rahmen gehabt, war dann aber der Meinung, dass diese für den Schlitten zu schwer ist. Aber es blieb mir ja eigentlich nichts anderes übrig, als es zu versuchen. 


Eigentlich quiltet es sich mit der großen Janome gar nicht schlecht, der Durchlass von 34 cm ist schon enorm (die andere hat einen Durchlass von - ich meine - 28 cm). Vielleicht war das mit der kleinen Janome ein Zeichen? Ich überlege ja immer mal wieder, irgendwann mal - in ferner Zukunft - eine Quiltmaschine zu kaufen. Ich habe mich damit immer mal wieder flüchtig beschäftigt, ja, das wäre schon schön. Allerdings habe ich gelesen, dass die, die in Frage kämen, ja nur 2 cm mehr Duchlass hat, als meine Nähmaschine. Das war mir so gar nicht bewusst und für 2 cm mehr so viel Geld? Nö, eigentlich nicht. Vielleicht sollte die kleine Nähmaschine den Geist aufgeben, so dass ich mit der großen quilten und feststellen muss, dass die ja wirklich auf den Rahmen passt und ich eigentlich gar keine anderen Maschine brauche. Ok, Mission erfüllt!

Nun muss ich nur mit dem Quilten weiter voran kommen. Heute stockte es trotzdem irgendwie. Nachdem ich in der Mitte einen Wirbel fast fertig hatte, habe ich dann die Zypresse quilten wollen. Allerdings war der helle Unterfaden auf der Oberseite zu sehen. Also habe ich das alles wieder aufgetrennt... ...und dann Feierabend gemacht. Heute werde ich mit meinem Starry Night also nicht weitermachen. Die Arbeit daran ruht nun erst einmal bis zum Wochenende. Dann kann ich mir auch überlegen, wie ich weiterquilten möchte.

Donnerstag, 9. November 2023

16/16

Ich freue mich, dass euch meine beiden Beiträge über Frankfurt und Feiniger gut gefallen haben, so dass vielleicht der ein oder andere doch überlegt, sich die Ausstellung anzusehen. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, die Ausstellung zu besuchen und ich würde es immer wieder machen. Gut, nun muss ich aber auch sagen, dass wir von Göttingen eine super Verbindung nach Frankfurt hatten und dass mit dem Zug auch alles geklappt hat, wir hatten keine Verspätung, mussten nicht warten, Züge sind nicht komplett ausgefallen. Das hat sicher auch alles dazu beigetragen, dass es ein so schöner Tag war.

Nach Frankfurt war ich erst einmal drei Tage ausgeknockt, ich habe ja schon lange eine Erkältung mit mir rumgeschleppt und ich bin Mittwoch auch brav zur Arbeit gefahren, nur hat mich meine Kollegin gar nicht bis in mein Büro gelassen, sie hat ein Machtwort gesprochen und mich sofort wieder nach Hause geschickt (zum Glück). Bis Freitag Mittag habe ich dann Couching gemacht und dann ging es steil bergauf und seit Sonnabend war ich dann - bis auf Schnupfen - wieder fit. Das hat mich dann auch dazu bewogen, die restlichen Blöcke für meinen Starry Night zu nähen. 

Am Montag vor dem Feiertag hatte ich Brückentag und auch da sind weitere Blöcke entstanden, nämlich diese hier:

12/16

13/16

Diese beiden Blöcke komplettieren die dritte Reihe.


14/16

Dieser Block war wirklich eine Herausforderung, er bestand aus insgesamt 28 (!) Einzelteilen und manche Übergänge passen nicht ganz genau, aber ich habe geguckt, dass sie meistens passen, ein wenig "beweglicher" wird der Block/Quilt ja noch, wenn dann das Papier weg ist und ich denke, durch das Quilten (wie???) ergibt sich auch noch mal einiges. In dem oberen Bild sehen die Übergänge an der Turmspitze echt schlimm aus, in natura und wenn der Block dann im Quilt mit sitzt, ist es nicht mehr so extrem zu sehen. Ich denke, das kann ich ganz gut durch das Quilten ausgleichen.

So hatte ich zum Sonnabend nur noch zwei Lücken in meinem Quiltbild.

Die beiden Blöcke in der unteren Reihe waren die aufwändigsten im ganzen Quilt, einer hatte 24, der andere 28 Einzelteile. Betrachtet man die Blöcke einzeln, ist nicht wirklich vie zu erkennen, sitzen sie aber im Quilttop ist die Landschaft wunderbar zu erkennen. Die letzten beiden Blöcke waren dann wieder einfacher, da sie aus weniger und auch größeren Teilen bestanden. Zunächst habe ich D3 genäht.

15/16

Die Farben sind ein wenig verfälscht durch den Blitz, im Gesamtfoto kann man sie besser erkennen. Da ich in regelmäßigen Abständen die Stoffe, die nicht mehr verwendet werden, beiseite gelegt hatte, ging es, je mehr Blöcke genäht waren, mit dem Hin- und Herräumen schneller. So habe ich Sonnabend nur den einen Block genäht und alles für Sonntag beiseite gelegt.

Sonntag habe ich dann zeitiger begonnen und mich an den letzten Block gemacht: 14 Teil mit 28 Stoffen. Solche Zahlenspielerein liebe ich ja.

 

Ein Teil war dabei, bei welchem der Stoff "ZZ" zu verwenden war, das hätte ich gern ganz zum Schluss genäht und ZZ als allerletzten Stoff. Das ging leider nicht, da ZZ als erstes zu nehmen war. ;-) Aber eigentlich ist es ja auch egal, welcher Stoff der letzte ist.

16/16

Es ist geschafft! Alle Blöcke sind genäht!

Dann musste ich die restlichen Blöcke nur noch zusammennähen und mein Top anschließend zusammensetzen. Und so sieht es nun aus:

Ich finde, das sieht wunderschön aus und ich bin ein klein wenig stolz auf mich, dass ich es doch so gut hinbekommen habe. Auch die Rückseite sieht klasse aus, zeigt mir aber gleichzeitig auch, dass da mit dem Papier rauszupfen noch eine Menge Arbeit vor mir liegt.
Insgesamt besteht das Quilttop aus 104 unterschiedlichen Kona Cottonstoffen und 960 Einzelteilen. Wahnsinn. Zunächst hatte ich überlegt, ob der Quilt nur aus Unistoffen nicht langweilig aussehen würde und es vielleicht schöner gewesen wäre, Batiks zu verwenden oder eventuell falsche Unis. Inzwischen finde ich aber, dass Batiks viel zu unruhig gewesen wären, die Unistoffe in den viele Farbabstufungen geben dem Quilt genau die Lebendigkeit, aber auch wieder Ruhe, die solche ein kleinteiliges Bild braucht.

Mal schauen, wann ich daran weiter arbeiten kann. Eigentlich wollte ich ab November ja wieder intensiv für das Fernstudium arbeiten, aber momentan sind auf Arbeit ganz viele krank und so bleibt nach der Arbeit irgendwie keine Kraft mehr dafür. Vielleicht mache ich am Wochenende ein wenig was und zur Belohnung/Entspannung arbeite ich dann ein wenig an meinem Quilttop.

Sonntag, 5. November 2023

Feininger in Frankfurt - jetzt aber wirklich Feininger

Ups, da ist mir doch mein Beitrag über Frankfurt ein wenig aus dem Ruder gelaufen, so viel sollte es eigentlich gar nicht werden, aber es lies sich nicht vermeiden...  Naja und irgendwann habe ich dann während des Schreibens entschieden, ich mache einfach zwei Beiträge.

Dass in Frankfurt eine Feininger-Ausstellung stattfindet habe ich eigentlich nur zufällig erfahren. Ich war ja in meiner Urlaubswoche im Oktober mal wieder in der Feininger-Galerie, nein, jetzt heißt es ja Museum Lyonel Feininger, da es dort eine neue Ausstellung gibt. Wieder zu Hause habe ich auf Facebook nach dem Museum gesucht und da den Hashtag lyonelfeininger entdeckt. Naja und so kam dann eins zum anderen, nachdem ich dem Hashtag gefolgt bin. Zunächst kam ein Beitrag des Museum, dann irgendwelche seltsamen ausländischen Beiträge, die meiner Meinung nach so rein gar nichts mit Feininger zu tun haben und dann irgendwann kam die Seite der Schirn in Frankfurt. Von der ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehört hatte, aber das war egal, denn auf der Seite stand, dass am 27.10.2023 eine große Feininger-Retrospektive in der Schirn eröffnet wird. Manchmal sind es eben einfach Zufälle, die dem Leben eine Wendung geben oder für ein Highlight sorgen.

Die Schirn wurde Ende der 80er Jahre eröffnet und zählt zu den rennomiertesten Ausstellungshäusern Europas. Die Schirn selber verfügt über keine eigene Kunstsammlung. Sicher ist es dann noch ein wenig schwieriger, von Museen Leihgaben zu erhalten, wenn man im Gegenzug nichts "zurückgeben" kann. Mich würde mal interessieren, was im Vorfeld einer Ausstellung alles hinter den Kulissen abläuft: Wie kommt man darauf, eine bestimmte Ausstellung zu planen, wer wird angefragt wegen Leihgaben, wie kommen die in die Ausstellung, was passiert vor Abreise und nach Ankunft mit den Objekten, wie wird die Ausstellung konzipiert, die Anordnung der Objkete, usw., usf...
Nun also Feininger: Die Ausstellung ist seit 25 Jahren die erste große Retrospektive, sie zeigt Werke aus allen Schaffensperioden von Feininger: Angefangen von den Karnevals- oder Mummenschanzbildern, über die Karikaturen, die Gelmerode- und Hallebilder, seine Seebilder hin zu den fast abstrakten Bildern, die er am Ende seines Schaffens in New York schuf. Gezeigt werden auch Fotografien, denn Feininger fotografierte auch viel, allerdings eher für den privaten Bereich.
 
Die Ausstellung ist auch so aufgebaut und folgt den bestimmten Schaffensperioden. Am sinnvollsten ist es auch, der Ausstellung so zu folgen. Wir haben das allerdings nicht gemacht, denn eines der Bilder zog uns durch seine Strahlkraft magisch in seinen Bann:
Barfüsserkirche II
 
Aber hey, eigentlich ist es doch egal, in welcher Reihenfolge man eine Ausstellung ansieht. Wir sind ja dorthin gefahren, um uns an den Ausstellungsstücken zu erfreuen und nicht, um das Werk akribisch auseinander zu nehmen. Dafür fehlt mir sowieso das Talent, ich muss nicht analysieren, warum er was wie gemacht hat, ich freue mich einfach, dass er es so gemacht hat, wie er es gemacht hat. Irgendwann stand ein älterer Herr neben mir und hat mir was erzählt, über das Spätwerk und wie er dort was gemalt hat und sich von dem und dem gelöst hat. Irgendwann merkte er, dass ich gar nicht seine Frau bin. Ich fand die Situation lustig, zumal ich mich einfach nur an den Dingen freuen möchte.
 
Den Eingang zur Ausstellung bilden die (wenigen) Selbstportraits von Feininger, mehrere Zeichnungen und ein Gemälde. Besonders das Gemälde ist interessant.
Selbstbildnis, 1915



 
Der erste Teil der Ausstellung war in einem runden Raum, sie führte sozusagen von außen nach innen, innen hingen die Bilder, Drucke und Zeichnungen von Gelmeroda. Am liebsten wäre ich da sofort hingegangen, aber ich habe mich ein klein wenig an den Weg gehalten. Aber irgendwann war meine Neugier dann doch größer als alles andere. Zumal ich im Vorfeld mir die Onlinepräsentation angesehen hatte und da auch das Bild "Gelmeroda XIII" gezeigt wurde. Das ist ja das Gemälde, nach denen ich meine Gelmeroda-Quilts nähe.
 
Ich konnte es kaum glauben, da hing wirklich das Gemälde vor mir, von dem ich noch vor ein paar Wochen bedauernd gedacht habe, dass ich das wohl niemals in meinem Leben in natura sehen werden, denn beheimatet ist das Bild im Metropolitan Museum of Art in New York. Und da komme ich nun wirklich nicht hin (lasse ich mich auf eine Zugfahrt nach Frankfurt ein, da keine Umstiege, so werde ich aber niemals mit einem Flugzeug fliegen, von wegen Kontrolle abgeben usw...). Und nun sehe ich es wirklich!!!
 
Ich habe die Kirche extra noch einmal näher fotografiert, so kann ich die Details besser erkennen, schließlich ist mein Schnitt noch nicht ganz ausgefeilt.
Ob man das so macht, war mir in dem Moment ein wenig egal, ich habe mit Gelmeroda XIII einfach mal ein Selfie gemacht. 😂
Aber auch die anderen Ausstellungsbereiche waren faszinierend, besonders auch sein Spätwerk, was er dann geschaffen hat, nachdem er in die USA zurückgekehrt ist. Dieses war mir so gut wie unbekannt und es war sehr interessant zu sehen, wie und in welche Richtung sich seine Arbeit entwickelt hat. Besonders interessant fand ich dieses Gemälde:

Manhattan, Hochhäuser, um 1952-1956

Dieses Gemälde gab mir die Idee zu einem speziellen Gelmeroda-Quilt, ob er mir gelingt, das weiß ich freilich nicht. Die Ghosties, die Feininger gegen Ende seines Schaffens gezeichnet hat, sind mir zum ersten Mal in Quedlinburg im Museum aufgefallen. Kleine, mit wenigen Strichen gezeichnete kleine Menschen. In meinen Augen sind die aber total liebenswert und zaubern jedem Betrachter ein Lächeln in's Geischt.

verständnisvolle Galeriebesucher, um 1952

 Die muss man doch einfach mögen, oder?

Neben der Malerei hat auch die Fotografie einen Großteil in Feiningers Leben ausgemacht, dies jedoch eher im privaten Bereich, im künstlerischen Bereich stand er der Fotografie skeptisch gegenüber. Zu Lyonel Feininger habe ich zum Beispiel über die Fotografie gefunden. Dazu muss ich ein wenig weiter ausholen. In den 90er Jahren habe ich sehr viel fotografiert, viel mehr noch als heute und habe auch diverse Zeitungen zu dem Thema gekauft und gelesen und bin so irgendwann auf Andreas Feiniger gestoßen. Seine Fotos sind legendär, besonders ein Selbstporträt, in dem er durch eine Lupe auf ein Negativ blickt. Ich hatte mehrere Bildbände von ihm zur Fotografier und bin irgendwann auf seinen Vater gestoßen. Eigentlich kann man keiner Person aus der Familie Feiniger entgehen, haben sie doch fast alle etwas mit der Kunst zu tun.

In der Schirn sind auch Fotografien von Feininger ausgestellt, besonders eines hat mein Herz berührt:

Es ist ein Foto einer Schaufensterpuppe und im Fenster spiegeln sich Feininger, der fotografiert, und seine Frau Julia. Das Foto ist um 1932/1933 in Dessau entstanden.

Eigentlich kann man die Atmosphäre der Ausstellung mit Worten gar nicht einfangen, man muss es einfach gesehen haben. Die Ausstellung war gut besucht, aber nicht so gut, dass man die einzelnen Objekte nicht gut betrachten konnte. Jeder nahm irgendwie auf den anderen Rücksicht, es war eine friedliche Stille in der Ausstellung. Kurz: Es war einfach schön!

Eins weiß ich genau, würde ich in Frankfurt oder der Nähe wohnen, würde ich mir die Ausstellung mehr als einmal ansehen, um alle Feinheiten und Details der Objekte ganz aufsaugen und auf meiner internen Festplatte dauerhaft speichern zu können.

Glücklich, einfach nur glücklich.
Ach, eigentlich könnte ich glatt schon wieder nach Frankfurt fahren und mir die Ausstellung ansehen. Um die Erinnerung zu bewahren, habe ich ganz viele Bilder gemacht und mir auch den Katalog zur Ausstellung gekauft. Immer wieder habe ich schon darin geblättert und quer gelesen. Er ist wirklich auch sehr zu empfehlen.